Kann Ihr Hund den Charakter anderer Menschen erschnüffeln? Beeinflusst menschliches Verhalten das Verhalten unseres Hundes? Laut dieser Studie ist das eher unwahrscheinlich.
Hoi Lam Jim, Doktorand an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien, Österreich, untersucht die „Evolution der Kooperation“ zwischen Mensch und Hund.
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Hoi Lam versucht in ihrer Arbeit, „Vergleiche zwischen Hunden anzustellen, die in unterschiedlichen Umgebungen aufgewachsen sind und leben“. In einer Studie versuchte sie herauszufinden, ob Hunde sich einen „Ruf“ von Menschen machen, der darauf beruht, was wir mit ihnen und in ihrer Umgebung tun.
Die Hundestudie
Zu diesem Zweck organisierten Hoi Lam und ihr Team eine Studie im Wolf Science Center, das einen hervorragenden Namen trägt. Dort ließ das Forschungsteam neun Wölfe und sechs Hunde zwei Tests absolvieren.
Zunächst beobachteten die Hunde zwei Menschen bei der Interaktion mit einem anderen Hund. Bei dem Test war ein Mensch „großzügig“ und fütterte den Hund großzügig mit Leckerlis. Der „egoistische“ Mensch hingegen verweigerte das Futter. Danach nahmen die Hunde an einer direkten Interaktion mit zwei anderen Menschen teil. Auch hier war der eine großzügig, während der andere egoistisch war.
Während der Studie analysierte das Team das Verhalten der Hunde zu zwei Zeitpunkten. Zunächst wurde getestet, welchem Menschen sich der Hund nach der Beobachtungszeit nähern würde. Ein ähnlicher Test folgte, nachdem die Hunde direkt mit den beiden Menschen interagiert hatten.
Die Ergebnisse
Die Ergebnisse der Studie wurden in der frei zugänglichen Zeitschrift PLOSONE veröffentlicht.
Die Studie legt nahe, dass weder Hunde noch Wölfe nach direktem oder indirektem Kontakt mit „egoistischem“ oder „großzügigem“ menschlichem Verhalten ein Urteil über Menschen fällen. Allerdings stellten die Autoren fest, dass Wölfe „während der Beobachtungsphase aufmerksamer gegenüber der großzügigen Person waren und einige Hunde und Wölfe den großzügigen Partner bevorzugten, zumindest nachdem indirekte und direkte Erfahrungen kombiniert wurden.“
Die Autoren stellen fest, dass „Reputationsbildung“ schwer fassbarer ist, als sie geglaubt haben, und dass weitere Forschung erforderlich ist. Darüber hinaus sind der Kontext und die ethischen Aspekte jeder zukünftigen Studie zu berücksichtigen.
In der Zwischenzeit plant Hoi Lam Jim, ihre Forschung fortzusetzen. Sie hofft, damit neue Wege in der Erforschung der Domestikation und Evolution von Hunden zu beschreiten. Und auch wenn Ihr Hund vielleicht nicht so bald zum Privatdetektiv wird, könnte seine Nase Ihnen eines Tages das Leben retten.